Im ersten Punktspiel der Rückrunde war man gewarnt, daß mit der SG immer zu rechnen ist. So war es auch an der Aufstellung zu erkennen, daß die SG ihre stärkste Mannschaft auf das Feld schicken wird. Dazu muß
man aber auch sagen: von 9 Feldspielern waren 5 davon über 50 Jahre alt! Und dann steht diese Truppe auf dem 3.Tabellenplatz. Mehr kann man nicht sagen. Gespielt wird über 60 Minuten und da war die Devise von Trainer Volker Klatt, daß man im konditionellen Bereich überlegen sein müßte. Auch die Warnung, daß man nicht das verlangsamte Spiel annehmen soll interessierte nicht unbedingt jeden. So war es auch in den Anfangsminuten zu erkennen, daß die "alten Füchse" nur darauf gewartet haben, bis sie jemand auf dem falschen Fuß erwischten und dann erfolgreich durch die zu zaghafte Abwehr "wanderten". "Ich habe an den Teamgeist appeliert und absolute Disziplin gefordert! Schnelle Angriffe und Positionswechsel angesprochen!" meinte ein enttäuschter Coach. Da auch unsere Leistungsträger total außer Form waren, kam noch die Verunsicherung dazu. Thomas Welle ging ohne Treffer aus dem Spiel und mußte sogar in der 44.Minute mit 3x 2-Minuten vom Feld. Christian Krieg und Jochen Kern kämpften mit sich selbst und hatten dadurch zu viele technische Fehler. Der sonst so spielerisch starke Rückraum blieb an diesem Abend völlig blass! Im Verlauf der 1.Halbzeit konnte sich keine Mannschaft große Vorteile verschaffen. So blieb es beim offenen Schlagabtausch mit überhäuften technischen Fehlern. Abstimmungsprobleme, weil die geforderte Disziplin und Konzentration ausblieb. Trainer Volker Klatt:" Wir haben in den letzten 2 Wochen Abläufe einstudiert und Kraft getankt. Von daher verstehe ich diese Zurückhaltung nicht. Auch ein Thomas Welle kann mal einen schlechten Tag erwischen. Deshalb dürfen sich die anderen Spieler an das vorgegebene daran erinnern und sollten nur das Programm abspulen! Darüber müssen wir sprechen und es so schnell wie möglich abstellen!" Mit einem 14:12 Rückstand ging es in die Pause. Gleich zu Beginn der 2.Hälfte ließen die Herbolzheimer mal kurz ihre Schnelligkeit aufblitzen und holten innerhalb von 5 Minuten den Rückstand auf. Doch anstatt so weiter zu spielen, kamen wieder paar Fehler dazu und obwohl man am Drücker war, fehlte die Konzentration das Heft in die Hand zu nehmen. So war es bis zum Schluß ein Kopf an Kopf Rennen, wo sich keine Mannschaft absetzen konnte. Von der konditionellen Überlegenheit nichts in Sicht. Mit der Routine der Heimmannschaft hatte Herbolzheim Probleme. Als Andy Kunzer ins Spiel kam und in der Schlußphase die Führung erzielte, witterte man Luft das Spiel für sich zu entscheiden. Nachdem Ausgleich war es wieder Andy Kunzer der sich am Kreis durchgesetzt hat und die 25:24 Führung erzielte. Eine Nachlässigkeit in der Abwehr nutzte die SG zum Ausgleich und Herbolzheim nahm 30 Sekunden vor Schluß die Auszeit. "Den Ball schnell machen und nicht mit der Brechstange, um kein Stürmerfoul zu produzieren" war die letzte Kampfansage. Als Marco Teplica in bedrängter Lage am Torwart scheiterte, erwartete man zwar ein Pfiff vom Schiedsrichter, doch der ließ weiterlaufen und so kam die SG noch zu einem Angriff. Wolfgang Ehrler provozierte ein Foulspiel, doch diesesmal fielen die Referees nicht darauf rein. So blieb es bei einemgerechten Unentschieden. Man scheiterte mehr an der kritisierten Einstellung als an der Klasse der routinierten Spieler und bot kein gutes Spiel. Vielleicht ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt, denn jetzt kommen nur noch Endspiele, um in Altdorf, dem einzigsten Konkurrenten im Meisterschaftskampf das wahre Gesicht zu zeigen.