TVH schafft Unmögliches und egalisiert in 8 Minuten 7 Tore

Man würde Alfred Hitchcock unrecht tun würde man behaupten er hätte das Drehbuch zum gesamten Spiel des TVH am vergangenen Wochenende gegen die Eintracht Freiburg geschrieben. Zu früh schien alles klar zu sein, zu früh schien

der Sieger, bei Hitchcock wäre es wohl der Täter gewesen, festzustehen. Langeweile und Enttäuschung machte sich im Publikum breit. Doch was sich in den letzten 8 Minuten des Spieles auf dem Handballfeld tat hätte aus der Feder von Hitchcock stammen können. Eine von Spielbeginn an unkonzentriert wirkende TVH-Sieben, die weder im Angriff noch im Abwehrverhalten an die Leistung der vergangenen Spiele anknüpfen konnte, überlies dem Gast die Initiative. Die Eintracht aus Freiburg ließ sich nicht zweimal bitten und nahm das Heft in die Hand. Der gute Rückraum der Gäste, in dem sich Eric Ziehler besonders hervortat, schoss die Eintracht bereits Mitte der 1. Halbzeit mit 6 Toren in Front, während der TVH weiter klarste Chancen vergab und in der Deckung löchrig wirkte. Beim Halbzeitstand von 7:14 wechselte man die Seiten. Es war zu Beginn der 2. Hälfte dem TVH zwar anzumerken, dass er sich nicht einfach in sein Schicksal ergeben wollte, doch konnte man bis Mitte der Spielhälfte den Abstand nicht wesentlich verkürzen. 8 Minuten vor Schluss, beim Spielstand von 26 : 19 für die Gäste war nur noch an Ergebniskosmetik für den TVH zu denken und es hätte sicher niemanden im Publikum gegeben, der zu diesem Zeitpunkt auch nur 1 Cent auf einen Sieg des TVH gesetzt hätte. Doch nun ging es Schlag auf Schlag. Angestachelt von einem Thomas Welle, dem man geradezu ansehen konnte, dass er mit einer Niederlage nicht zufrieden war holte der TVH Tor um Tor auf. Beim Stand von 20 : 26 erhielt der Spieler der Eintracht Sebastian Gorke  von den gut leitenden Schiedsrichtern den roten Karton gezeigt und plötzlich war beim TVH Siegeswille und Kampfgeist zu sehen. Die Klatt-Sieben riss nun mit Ihrem Spiel die Zuschauer von den Sitzen. Der zuvor so souverän wirkende Gegener wandelte sich binnen weniger Minuten in eine Truppe, die nur noch Angst hatte den doch schon 100-protzentig sicher geglaubten Sieg zu verschenken. Abspielfehler und zu frühe Abschlüsse brachten den TVH immer wieder in Ballbesitz, der dies prompt in Tore ummünzte. Und zum Erstaunen aller stand es 45 Sekunden vor Schluss 29:29. Der Versuch der Eintracht das Spiel doch noch zu gewinnen wurde kläglich vergeben und so kam es, dass Thomas Cocan 10 Sekunden vor Spielende den 30sten Treffer für den TVH markierte und damit den Sieg sicherte. An Spannung waren diese Minuten auch durch einen Hitchcock-Krimi nicht zu überbieten und sowohl das Publikum als auch die Spieler der Gastmannschaft liefen noch einige Minuten nach dem Spiel mit ungläubigen Gesichtern durch die Breisgauhalle. Dem TVH sollte trotz des Sieges dieses Spiel zu denken geben. Eine derartige Aufholjagd, noch dazu mit einem glücklichen Ausgang wird binnen einer Saison wohl einmalig bleiben.

Torschützen für den TVH: Thomas Welle 13, Jochen Kern 6/3, Rainer Volk 3, Thomas Cocan 3, Nils Wiedemann 2, Thiery Saam 1, Marco Teplica 1, Manuel Bösch 1